Die DB Netz AG hat HC Hagemann mit der Erneuerung der S-Bahn-Brücken des Hamburger Lessingtunnels beauftragt. Die Brücken setzen sich aus einem Stahltrog (1 x S-Bahngleis) und zwei WIB-Überbauten (3 x S-Bahngleise + Abstellgleise) zusammen. Sämtliche bahnbezogene Arbeiten wurden in Sperrpausen im 24-Stunden-Schichtbetrieb (hier Sommerferien 2017 + 2019) durchgeführt. In den Sommerferien 2017 wurde der Stahltrog ausgebaut und durch einen neuen ersetzt. Parallel dazu wurden bereits Großbohrpfähle hergestellt, die für die Bauarbeiten 2019 als Brückenwiderlager dienen, dafür musste der gesamte Oberbau zeitweise zurückgebaut werden. Ebenfalls parallel dazu wurde die Mittelscheibe der späteren Brücke hergestellt. Dafür wurden unter der Bestandsbrücke 144 Stück Ischebeck-Pfähle hergestellt und die komplette Wandscheibe betoniert. Unmittelbar vor den Sommerferien 2019 wurde das an die S-Bahn angrenzende Fernbahngleis ausgebaut, die Brücke zurück gebaut und durch eine Gleishilfsbrücke ersetzt. Mit Beginn der Sperrpause wurde der gesamte Oberbau der S-Bahn im Bereich der Brücke zurückgebaut. Anschließend wurden die noch nicht hergestellten Großbohrpfähle fertiggestellt und der Bestands-WIB-Überbau abgebrochen. Die Auflagerbänke auf den Bohrpfählen wurden als Fertigteile geliefert und eingebaut. Die neuen WIB-Überbauten wurden bereits vor Beginn der Sperrpause auf einem Vormontageplatz hergestellt. Die 6 Stück 350 t schweren Bauteile wurden per Self-Propelled Modular Transporter (SPMT) durch Altona zur Baustelle gefahren. Nach der Übergabe auf einen weiteren SPMT wurden die Überbauten im Querverschub punktgenau in ihren Positionen abgesetzt. Nach dem Ablegen der WIB-Überbauten wurden die Fugen zwischen den Bauteilen ausbetoniert, Fugenprofile eingebaut und die Oberfläche abgedichtet. Parallel dazu wurden die Kammerwände der Widerlager hergestellt und verfüllt. Abschließend wurde der Oberbau wieder
hergestellt und die Bahnstrecke pünktlich freigegeben.
Eckdaten
Bauherr
DB Netz AG
Bauzeit
Februar 2017 bis Juni 2020
Technische Daten
- 1x 6 Wochen Sperrpause (2017) 24/7-Schichtbetrieb
- 53 Großbohrpfähle, rückverankert (bis 150 cm Durchmesser, bis 16m Tiefe)
- Abbruch der Bestandsbrücke
- Schwertransport der WIB-Überbauten per SPMT zur Baustelle und cm-genaues Absetzen
- Selbstverdichtender Beton: 56 m³
- 1x 7 Wochen Sperrpause (2019) 24/7-Schichtbetrieb
- 144 Mikropfähle – Ischebek TITAN bis 12,50 m Länge (unter Bestandsbrücke hergestellt)
- Herstellung von 6 x 350 t schweren Fertigteilen für den WIB-Überbau
- Wiederherstellung Oberbau
- Ca. 880 m³ Ortbeton
Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie mich.
Dipl.-Ing. Thorsten Saefkow
Prokurist
Tel: +49 (0)40 766 007-35