Bei diesem Bauvorhaben werden die betriebs- und sicherheitstechnischen Einrichtungen des 1975 fertig gestellten Elbtunnels auf die neusten Sicherheitsstandards und Richtlinien nachgerüstet. Die Nachrüstung des Elbtunnels umfasst die Asbestsanierung, die Modernisierung der betriebstechnischen Einrichtungen, den Umbau der Fahrbahnentwässerung als Schlitzrinne, die Herstellung von neuen Absaugöffnungen um eine punktuelle Entrauchung möglich zu machen, die Herstellung zusätzlicher Fluchtwege sowie die Verbesserung des baulichen
Brandschutzes. Am 24.10.2008 hat die Bietergemeinschaft HC Hagemann, Cegelec, Lindner, Aug. Prien den Auftrag seitens des LSBG zur Nachrüstung des Elbtunnels Röhre 1-3 erhalten. Das Auftragsvolumen der Gesamtbaumaßnahme beträgt netto 98 Mio. Euro. Fa. HC
Hagemann verantwortet die technische Federführung der Dach-Arge sowie der Arge Ingenieurbau Elbtunnel (HC Hagemann und Aug. Prien). Die Arge Ingenieurbau Elbtunnel führt die Rohbaumaßnahmen inkl. Sanierung, Asphaltierungsarbeiten und Lieferung der Türen und Klappen aus.
Für die Herstellung der neuen Absaugöffnungen werden die Tunneltrennwände (Stärke 55 cm) zu den Ab- und Zuluftkanälen je Röhre in der Absenkstrecke an 20 Stellen auf einer Länge von 11 m auf gesamter Höhe geöffnet . Dies erfolgt in mehreren Teilabbrüchen. Dabei werden nach dem ersten Teilabbruch HEM 340 Stahlträger in die Wandachse montiert um die Deckenlasten aufzunehmen und mittels Hydraulikpressen auf 5,3 MN vorgespannt. Nach erfolgtem Abbruch der Tunneltrennwand wird die Wandscheibe mit jeweils 3 1,7 m² großen Absaugöffnungen wieder als Stahlbetonwandscheibe hergestellt. Die vorgespannten Stahlträger verbleiben im Bauwerk und werden mit einbetoniert. Für die Herstellung der neuen linearen Entwässerung der Fahrbahn (Einbau von Schlitzrinnen) wird im Vorwege die vorhandene Asbestzementleitung aus dem Ballastbeton ausgebaut und durch SML-Entwässerungsleitungen DN 300 ersetzt. Bei diesen Arbeiten werden Asbestzementbauteile (vornehmlich Verlorene Schalung) demontiert und entsorgt. Weiterhin werden die durch Chloridbelastung schadhaften Bauteile saniert. Alle Technik- und Fluchttüren werden durch neue Edelstahltüren ersetzt.
(Ausführung in Arbeitsgemeinschaft)